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Leicht verarbeitbare Betone viele Vorteile für die Bauausführung
Anwendungsbeispiele und Leistungskennzahlen
Aßbrock, Olaf / Böing, Raymund / Brunner, Markus
Die Konsistenz ist die wichtigste Eigenschaft des frischen Betons. Sie beschreibt seine Verform- bzw. Verarbeitbarkeit und bestimmt wesentlich seine Wirtschaftlichkeit und Qualität. Insbesondere leicht verarbeitbare Betone (LVB) – hierunter versteht man in Deutschland Betone mit einem Ausbreitmaß von 560 mm und mehr können grundlegend zur Qualität hochwertiger und dauerhafter Bauwerke beitragen. In dem Beitrag werden vier typische Anwendungen für LVB beschrieben und zwar der Einsatz von LVB zur Vermeidung von Vibrationen, zum Betonieren eines unzugänglichen Bauteils, zur Erhöhung der Einbauleistung sowie zur Erleichterung beim Einbau von Massenbeton. Die Ergebnisse einer von der Forschungsgemeinschaft Transportbeton e.V. geförderten Untersuchung zur Ermittlung der Leistungskennzahlen von LVB werden vorgestellt. Diese Leistungskennzahlen fanden Eingang in die „Arbeitszeitrichwerte Hochbau“ der Kalkulationstabellen der Bauwirtschaft. Die Ergebnisse für den Bereich „Wände“ lassen sich wie folgt zusammenfassen: Durch den Einsatz von LVB sind Leistungssteigerungen gegenüber dem Rüttelbeton erreichbar. Betrachtet man nur den Betoniervorgang, so ergibt sich ein deutlicher Zeitvorteil von ca. 30 %. Aufgrund der sowohl für Rüttelbeton als auch für leicht zu verarbeitenden Beton durchzuführenden Vorarbeiten, wie z.B. der Aufbau der Schalung, die am Gesamtaufwand einen sehr hohen Anteil haben, treten die relativ kurzen Betonierzeiten hinter dem Aufwand für die restlichen Arbeiten zurück. Der Zeitvorteil reduziert sich hierdurch auf ca. 9 %. Zeit- und verarbeitungstechnische Besonderheiten der Betonbauweise lassen sich nicht isoliert betrachten. Zeittechnische Vergleiche sind im speziellen Anwendungsfall immer als Systemvergleiche zu führen, bei dem dann auch weitere Argumente, wie z.B. der Aufwand für das Verputzen von Wänden oder Decken, Abdichtungsarbeiten, Oberflächeneigenschaften oder der Schallschutz zu berücksichtigen sind. Bei Doppelwandsystemen sind die LVB-Vorteile voll nutzbar. Bei diesem System ergibt sich im Vergleich zur herkömmlichen geschalten und unter Verwendung von Rüttelbeton erstellten Wand mit LVB einen Zeitvorteil von ca. 42 %. Für den Bereich „Decke/Bodenplatte“ wurden folgende Ergebnisse erzielt: Durch den Einsatz leicht verarbeitbarer Betone wurden vor Ort deutliche Zeitvorteile beim Betonieren gegenüber Rüttelbetonen beobachtet. Mit steigender Fläche und steigendem Volumen (Deckendicke) verringert sich der Zeitbedarf. Durch Verwendung von LVB ergeben sich Zeitvorteile zwischen 65 % und 68 %. Mit steigender Plattengröße kommen die Vorteile von LVB immer mehr zur Geltung. – Readily workable concrete – many advantages for building construction – Fresh concrete’s most important property is its consistency. This describes its plasticity and workability and essentially determines its cost-effectiveness and quality. Readily workable concretes (RWC) – understood in Germany to mean concretes with a flow diameter of 560 mm or more – can contribute fundamentally to the quality of high-grade durable structures. The article describes four typical applications for RWC, namely the use of this concrete for avoiding vibration, for concreting inaccessible components, for increasing the placement rate and for making it easier to place mass concrete. A description is given of the results of an investigation promoted by the Ready-Mixed Concrete Research Association into determining the performance parameters of RWC. These performance parameters have been included in the "Working time guidelines for building construction" – the calculation tables for the building industry. The results for the "Walls" section can be summarized as follows: the use of RWC can increase performance compared with vibrated concrete. There is a significant time advantage of about 30% if the concreting process is considered in isolation. However, the preparatory work that has to be carried out both for vibrated concrete and for readily workable concrete, such as the erection of the formwork, accounts for a very high proportion of the total expenditure. This means that the relatively short concreting times are of secondary importance compared with the expenditure for the rest of the work. This reduces the time advantage to about 9%. The special time and processing features of concrete construction ought not to be considered in isolation. Time comparisons in specific applications should always be carried out as system comparisons in which other criteria, such as the expenditure for plastering walls or ceilings, sealing work, surface characteristics or sound protection, have to be taken into account. The advantages of RWC come into full play with double wall systems. With this system RWC gives a time advantage of about 42% compared with walls made with conventional formwork using vibrated concrete. The following results were achieved for the "ceiling/floor slab" area: significant time advantages in the concreting compared with vibrated concretes were observed on site through the use of RWC. The time requirement is reduced with increasing area and increasing volume (ceiling thickness). Time advantages of between 65% and 68% are obtained through the use of RWC and the advantages apply increasingly with increasing slab size.
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beton 7.8/2007 ab Seite 308
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