Leichtbeton LC12/13 D1,2 für eine Fassade
Mischungsentwurf, Betonherstellung, Betoneinbau und Qualitätskontrolle
Hanke, Volker
Leichtbeton wird in Deutschland nur selten nachgefragt und stellt eine besondere Herausforderung an die Beteiligten dar. Der Schwerpunkt des Mischungsentwurfs ist dabei die Einhaltung der Anforderung an die Rohdichteklasse. Sind die Rohdichteklassen D1,8, D1,6 und D1,4 noch ohne erheblichen, betontechnologischen Aufwand herstellbar, so erfordert die Rohdichteklasse D1,2 den Einsatz sehr leichter Gesteinskörnungen. Diese weichen von den üblichen Gesteinskörnungen für Normalbeton deutlich ab. Durch die Wahl der Gesteinskörnungen wird die erzielbare Druckfestigkeit sehr stark beeinflusst. Mit der Festigkeitsklasse LC12/13 wird die Obergrenze des technisch machbaren erreicht. Hinsichtlich des Herstellablaufs im Werk, der Konsistenzeinstellung auf der Baustelle sowie der Ergiebigkeit im Bauwerk sind besondere Maßnahmen erforderlich. Anhand eines ausgeführten Beispiels werden die Besonderheiten dieses Leichtbetons im Hinblick auf eine robuste Umsetzung in die Praxis erörtert. Die zielsichere und praxisgerechte Herstellung von Leichtbeton LC12/13 in der Rohdichteklasse D1,2 war machbar, erforderte aber einige Vorarbeiten und gegenüber Normalbeton einen deutlich höheren Betreuungsaufwand. Die auf das Bauvorhaben abgestimmte Zusammensetzung war sehr genau auf die Produktionsmöglichkeiten, insbesondere den Dosierablauf, auszurichten. Die leichten Gesteinskörnungen wurden ausreichend vorgenässt und das Saugwasser bei der Verwiegung berücksichtigt. Die Ergiebigkeit ist im Vorfeld geprüft worden und führte zu Anpassungen der Mischanweisung. Die Konsistenz wurde auf die Gegebenheiten der Transport- und Einbauzeiten im zeitlichen Verlauf eingestellt. Der Zeitbedarf für den Einbau bestimmte die Ausbildung von Schüttlagen, die unvermeidbar durch die saugenden Gesteinskörnungen und den damit verbundenen Konsistenzverlust entstanden sind. Der Leichtbeton konnte aufgrund sorgsamer Verdichtung auch für sichtbare Bauteile verwendet werden. Die Herstellung unterläufiger Betonierabschnitte war ebenfalls möglich. Die guten Ergebnisse sind auf die gute Zusammenarbeit zwischen der Bauunternehmung und dem Betonlieferanten mit Unterstützung der Bauherrenschaft des ZFP und der zuständigen WPK-Prüfstelle zurückzuführen.
LC12/13 D1.2 lightweight concrete for a facade
Lightweight concrete is only rarely required in Germany and poses a special challenge for those involved. The focus of the mix design is on complying with the requirements of the bulk density class. The D1.8, D1.6 and D1.4 bulk density classes can still be produced without any substantial concrete technology input but the D1.2 bulk density class requires the use of very lightweight aggregates. These differ significantly from the usual aggregates for normal concrete. The compressive strength that can be achieved is very strongly influenced by the choice of aggregate. The LC12/13 strength class lies at the upper limit of technically feasibility. Special measures are needed in respect of the production process in the plant, the adjustment of the consistency on the construction site and the coverage in the structure. The special features of this lightweight concrete with regard to robust practical implementation are discussed with the aid of an example. Dependable and practical production of LC12/13 lightweight concrete in the D1.2 bulk density class was feasible but needed some preliminary work and significantly more supervision than with normal concrete. The composition agreed for the construction project had to be very accurately coordinated with the production capabilities, especially the metering procedures. The lightweight aggregates were adequately pre-wetted and the amount of water taken up was taken into account when the aggregate was weighed out. The coverage had been checked beforehand and led to adjustments to the mixing instructions. The consistency was adjusted over the course of time to suit the transport and placement times. The time required for placement determined the formation of layers that inevitably occur due to the absorbent aggregates and the associated loss of consistency. Careful compaction meant that the lightweight concrete could be used for visible components and it was also possible to produce backing sections of concrete. The good results can be attributed to the excellent cooperation between the building contractor and the concrete suppliers with support from the ZFP building owners and the appropriate WPK testing centre.
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beton 6/2015 ab Seite 244
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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