Nachhaltige sowie kostengünstige Planung und Ausführung von Abwasserkanälen und -leitungen aus technischer Sicht
_
Klose, Norbert
Ökonomische und ökologische Entwicklungen in der Abwassertechnik erfordern ein Umdenken in der praktischen Umsetzung bei Baumaßnahmen. Zukünftige Hauptforderungen bei Neubau und Instandhaltung von Abwasserkanälen und -leitungen sind Dauerhaftigkeit und Schadstoffdichtigkeit der Bauteile. Grundlage dafür sind neuere Betriebserfahrungen und Untersuchungen, die Aufschluss über Art und Umfang der Schäden geben. Politisch erklärtes Ziel im Sinne des Gewässerschutzes ist die flächendeckende Entsorgung und Reinigung von Abwasser. In vielen Landesteilen werden in den nächsten Jahren überwiegend nur noch dünn besiedelte Gebiete erstmalig abwassertechnisch entsorgt, für die konventionelle Bauweisen zu teuer sind. Konzeptionelle Planung und konstruktive Durcharbeitung des Einzelfalls fordern den kreativen Ingenieur heraus. Legt man als technische Kriterien für die Anforderung an ein funktionierendes Kanalsystem die Merkmale Robustheit, Lagestabilität, Dichtigkeit und Wartungsfreundlichkeit zu Grunde, so weisen die unterschiedlichen Materialien unterschiedliche Vorzüge und Nachteile auf. Die besonderen Vorteile von Beton liegen in der hohen Dichtigkeit, hohen Druckbelastbarkeit, der großen Formbarkeit, höheren Duktilität und damit geringeren Riss- und Sprödanfälligkeit. Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonrohre sind daher werkstoff- und produktionsbedingt auf das bei Abwasseranlagen geforderte Leistungsvermögen in jeder Beziehung individuell einstellbar. Der einzige im Wettbewerb häufig und vordergründig diskutierte Angriffspunkt bei zementgebundenen Bauteilen ist die "Betonkorrosion", die tatsächlich aber abwasserbedingt nur selten auftritt, und wenn, dann dort, wo Grenzwerte kommunaler Einleitungsbeschränkungen längerfristig überschritten werden. Hier kann zwar der Widerstand von Beton gegen chemischen Angriff durch eine geeignete Zusammensetzung, z.B. die Verwendung von hüttensandreichem Hochofenzement, verbessert werden, als alleinige Gegenmaßnahme ist dies jedoch nicht ausreichend, da in diesen Fällen in der Regel gleichzeitig auch gegen geltende Bau? und Umweltvorschriften verstoßen wird.
Beitrag herunterladen

Ein Login ist zur Zeit leider nicht möglich.

oder alternativ ohne Konto:

Beitrag kaufen (€20.45,-)
Beton‑Informationen 4/2001 ab Seite 3
Herausgeber des Artikels:
Beton‑Informationen
Verlag Bau+Technik GmbH
Eichenbrink 38
42289 Wuppertal
Tel: +49 (0) 2 02 7 69 92 69
Fax: +49 (0) 2 02 7 69 92 70