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Über die Tiefe der karbonatisierten Schicht von alten Betonproben
Gille, Franz
Auf der Arbeitstagung des Deutschen Betonvereins vom 8. bis 10. Oktober 1959 in München sprach Dipl.-lng. H. Moll, München, über die Rostgefahr im Stahlbetonbau. Nach seinen Ausführungen wird der Schutz des Stahls durch den Kalk des Zements und durch die Undurchlässigkeit des Betons bewirkt. Dieser Schutz kann aufgehoben werden, wenn der stark alkalische Kalk durch Kohlensäure in kohlensauren Kalk umgewandelt wird oder wenn Chlorionen Zutritt zu dem Beton bekommen. In dem Bericht in Bau und Bauindustrie 13 (1960) H. 3, S. 62 über diese Tagung heißt es dann zu diesem Vortrag wörtlich: ,,Freier Sauerstoffzutritt und rasche Karbonatbildung tritt bei durchlässiger Betondeckung und Rissen ein. Nahezu alle schweren Rostschäden entstehen also infolge mangelhafter Ausführung. Eine Steigerung der Zementmenge erhöht die Undurchlässigkeit des Betons und vergrößert das Angebot an Kalk. Die Mindestüberdeckungen nach DIN 1045 sollten nicht unterschritten werden. Haarrisse sind nach den bisherigen Erfahrungen ungefährlich. Die Rostgefahr ist natürlich bei Bauwerken im Freien am größten. Besonders starke Angriffe treten im Industriegebiet und an der See auf."Auch von anderer Seite wurde, offenbar unter dem Eindruck der Veröffentlichungen von Bäumel und Engell und Kaesche, und des Vortrags von MolI, auf die mögliche Aufhebung des Korrosionsschutzes des Stahls durch Karbonatisierung des ihn einhüllenden Betons hingewiesen und Versuche, insbesondere zeitraffende elektrochemische Untersuchungen dazu empfohlen. Der zweifelhafte Wert von Kurzversuchen, insbesondere solchen mit Einwirkung von Kohlensäure auf erhärtenden Zement, wird durch Arbeiten über die Einwirkung der Kohlensäure auf Mörtel nach verschiedenen (für die Praxis sehr kurzen) Zeiten durch die Untersuchungen von Leber und BIakey sowie durch die Arbeit von Verbe bewiesen. Es handelt sich bei der angeschnittenen Frage zunächst weniger darum festzustellen, ob nach vollständiger Karbonatbildung in einem Beton noch ein Rostschutz vorhanden ist, sondern darum, wie tief reicht nach langer Zeit das entstehende Karbonat in einem bestimmten Beton, wenn er unter natürlichen Bedingungen lagert. –
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beton 7/1960 ab Seite 328
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