Der Einfluss einer Wärmebehandlung auf die Festigkeit von Beton aus verschiedenen Zementen
Walz, Kurt
Durch eine Wärmebehandlung bei Temperaturen bis 100° C erreicht Beton bereits nach 1 Tag oder früher eine ausreichende Transport- und Stapelfestigkeit. Diese Frühfestigkeit hängt u.a. von der Zusammensetzung des Betons und von den Eigenschaften des Zements ab. In die vorliegenden Untersuchungen wurden 6 verschiedene Zemente einbezogen. Die Betone wiesen einen Zementgehalt von rd. 320 kg/m³ und Wasserzementwerte von 0,40 und 0.50 auf. Betonbalken von 10 cm X 10 cm X 50 cm Kantenlänge erhärteten nach einer 2-stündigen Vorlagerung bei 200 C während 16 h bei Temperaturen bis zu 60° C oder 80° C. Die wärmebehandelten Betonbalken lagerten anschließend unter Wasser von 20° C und wurden nach 1 Tag, 28 und 90 Tagen auf Biegezug- und Druckfestigkeit geprüft. Zum Vergleich dienten Balken, die dauernd bei 20° C (Normallagerung) lagerten und im Aller von 3, 28 und 90 Tagen geprüft wurden. In jedem Falle ergaben sich durch die Wärmebehandlung nach 1 Tag Festigkeiten, die etwa so groß waren wie die 3-Tagefestigkeiten nach Normallagerung und die für den Transport und das Stapeln von Fertigteilen ausreichen. Nach 28 und 90 Tagen erreichten die wärmebehandelten Betone im Mittel nur etwa 90 % der Festigkeiten der normal gelagerten Betone. Mit einer wegen der beschränkten Zahl der Zemente gebotenen Vorsicht kann aus den Ergebnissen gefolgert werden, dass gröber gemahlener Portlandzement mit viel C2S und wenig C3A und Hochofenzement, also Zemente, die bei 20° C im allgemeinen etwas langsamer erhärten, unter Bedingungen wie bei den Versuchen auf eine Wärmebehandlung des Betons günstig – ansprechen.
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beton 5/1960 ab Seite 222
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bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
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