Überprüfung des Wasserabsonderns von Beton
Forschungsvorhaben zur Entwicklung eines Prüfverfahrens
Cleven, Simon
Der Spezialtiefbau stellt besondere Anforderungen an die Frischbetoneigenschaften. Die in den einschlägigen Normen dazu beschriebenen Prüfverfahren reichen für die extremen Randbedingungen nicht mehr aus, da die rheologischen Eigenschaften der zumeist als Fließbeton eingebauten Betone infolge neuer Fließmittel und veränderter Zemente im Vergleich zu früher stark variieren. In der Praxis reicht daher das Ausbreitmaß als Verarbeitungskriterium nicht mehr aus. Aber auch für hohe Bauteile aus Stahlbeton spielen neben der Konsistenz weitere Kriterien für die Verarbeitung eine wesentliche Rolle. Frischbetondruck und Rütteln an der Bewehrung fördern die Wasserabgabe des Betons vor dem Erstarren und verursachen damit massive Probleme im Verbund zur Bewehrung und bei der Oberflächenqualität. Die Bedeutung des Wasserabsonderns wurde zwar schon frühzeitig erkannt, allerdings existiert in Deutschland bislang lediglich ein genormtes Prüfverfahren, welches jedoch nicht als Abnahmekriterium auf der Baustelle geeignet ist. Daher soll im Rahmen eines Forschungsvorhabens das Entwässerungsverhalten unterschiedlicher Betone untersucht werden, um ein geeignetes Prüfverfahren zu entwickeln, welches sowohl im Labor als auch auf Baustellen zur Charakterisierung des Entwässerungsverhaltens eingesetzt werden kann. Das ibac-Druckverfahren lieferte in einer ersten Testreihe zufriedenstellende Ergebnisse im Vergleich mit anderen gängigen Prüfverfahren zur Ermittlung der Neigung des Betons zum Wasserabsondern. Die Ergebnisse sind allerdings durch weitere Versuche und eine Ausweitung der Betone auf unterschiedliche Zemente und unterschiedliche Leimgehalte noch zu verifizieren. Als aussichtsreichste Methode innerhalb des Verfahrens hat sich eine Druckstufe von 5 bar erwiesen, wobei der Versuch lediglich bis zum Erreichen des Lastziels durchgeführt werden muss. Hierbei sollte in Folgeversuchen die Rate der Druckaufbringung variiert werden. Im Vergleich zum Eimerverfahren würde sich mithilfe dieser Methode eine Prüfung der Betone auf ihre Neigung zum Wasserabsondern innerhalb von 5 Minuten durchführen lassen. Durch die hohe Steigung der Trendlinie von über 3,0, wird sichergestellt, dass der Beton im Vergleich zum Eimerverfahren sehr sicher in Klassen eingeteilt werden kann und eine größere Streuung der Versuche akzeptiert werden kann.
Checking the water secretion from concrete
Specialized heavy construction makes particular demands on the properties of the fresh concrete. The test methods described in the relevant standards are no longer adequate for these extreme conditions as the rheological properties of the concretes, which in most cases are placed as plasticized concrete, vary more sharply than before as a result of new superplasticizers and changed cements. Flow table spread is therefore no longer adequate in practice as a workability criterion. Other criteria apart from consistency also play an important part in the workability for tall components made of reinforced concrete. Fresh concrete pressure and vibration on the reinforcement promote the release of water from the concrete before it sets, causing massive problems in the bond with the reinforcement and with the quality of the surface. The significance of water secretion was in fact recognized at an early stage but so far there has been only one standardized test method in Germany and it is not suitable as a test criterion on building sites. The intention is therefore to investigate the de-watering behaviour of different concretes in a research project in order to develop a suitable test method that can be used both in the laboratory and on building sites for characterizing the de-watering behaviour. The ibac pressure procedure gave satisfactory results in an initial test series when compared with other current test methods for determining the tendency of concrete to water secretion. However, the results still have to be verified by further tests and by extending the concretes to include different cements and different paste contents. The most promising method in the procedure has proved to be a pressure stage of 5 bar, in which the procedure only has to be carried out until the load target is reached. The rate at which the pressure is applied is to be varied in follow-up tests. Unlike the bucket method, this would allow the test for the tendency of concretes to water secretion to be carried out within 5 minutes. The steep gradient of the trend line of more than 3.0 ensures that, in contrast to the bucket method, the concretes can be divided very reliably into classes and a greater scatter of the tests can be accepted.
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beton 4/2016 ab Seite 136
Herausgeber des Artikels:
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bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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