Praktische Beispiele zur gemeinschaftlichen Wirkung von Kunststoffen und Beton bei der Bauwerksinstandsetzung
Brückenkappen, Parkhäuser und Räumerlaufbahnen
Lohaus, Ludger / Petersen, Lasse
Betonbauwerke werden üblicherweise gemäß DIN 1045 so ausgelegt, dass sie ohne größere Instandsetzungsmaßnahmen für eine Lebensdauer von 50 Jahren den geplanten Einwirkungen schadensfrei widerstehen können. Oberflächenschutzsysteme nach der Rili SIB beziehungsweise nach DIN EN 1504 sind ihrerseits so konzipiert, dass sie zwar den Beton als tragfähigen Untergrund benötigen, ihn aber üblicherweise nicht in ihre planmäßige Schutzwirkung einbeziehen. Da solche Systeme keine eigene Tragfunktion aufweisen, müssen sie auch nicht eine Lebensdauer von 50 Jahren aufweisen. Aus diesem Grunde werden bei entsprechender Exposition auch bei Vorhandensein von Oberflächenschutzsystemen unvermindert hohe Anforderungen an den Beton gestellt. Für wirtschaftliche Auslegungen von Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen ist diese Situation unbefriedigend. In vielen Fällen lässt sich eine preiswertere Alternative zu den regelwerkskonformen Oberflächenschutzsystemen finden. Durch Ausnutzung der gemeinschaftlichen Schutzwirkung von Beton und Kunststoff lassen sich Lösungen für Schutz- und Instandsetzungsprobleme angeben, die einfach auszuführen sind, relativ geringe Kosten verursachen und eine funktionsfähige Schutzwirkung entfalten. Am Beispiel einer Brückenkappe, eines Parkhauses sowie einer Räumerlaufbahn wurde dargelegt, wie die gemeinschaftliche Wirkung von Kunststoffen und Beton in Bereichen mit erhöhten Dauerhaftigkeitsanforderungen technisch und wirtschaftlich vorteilhaft ausgenutzt werden kann. Durch den Auftrag einer niedrigviskosen Epoxidharzversiegelung, die in die äußere Zementsteinzone der Betonoberfläche eindringt und dadurch eine kombinierte Wirkungsweise von Beton und Kunststoff bewirkt, werden Vorteile hinsichtlich reduzierter Feuchteaufnahme, reduzierter Chlorideindringung, reduzierter Korrosionsgefahr, erhöhtem Frost- und Tausalz-Widerstand und erweiterter Nachbehandlung ermöglicht. Die Eignung solcher Systeme wurde im vorliegenden Bericht anhand eines Parkhauses und einer Brückenkappe demonstriert. – Practical examples of the combined effect of plastics and concrete for repair of buildings – Concrete structures are usually designed in accordance with DIN 1045 so that they can resist the planned exposure without sustaining any damage over a service life of 50 years without any major repairs. Surface protection systems complying with Rili SIB (guidelines for the protection and renovation of concrete components) or DIN EN 1504 are themselves designed so that although they require the concrete as a load-bearing base they do not normally include it in their scheduled protective action. Such systems do not have any intrinsic load-bearing function, which means that they also do not have to have a service life of 50 years. For this reason the heavy demands made of the concrete where there is corresponding exposure are not reduced even in presence of surface protection systems. This situation is unsatisfactory for cost-effective design of protection and repair measures. In many cases it is possible to find a less expensive alternative to the surface protection systems that conform to the regulations. Solutions for protective and repair problems that are simple to execute, give rise to relatively low costs and provide a serviceable protective action can be specified by utilizing the joint protective effect of plastics and concrete. Using the examples of a bridge walkway section, a multi-storey car park and a track for a rotating scraper bridge it has been demonstrated how the combined action of plastics and concrete can be utilized advantageously, both technically and economically, in areas where there are increased durability requirements. Advantages with respect to reduced moisture absorption, reduced chloride penetration, reduced risk of corrosion, increased resistance to freeze-thaw with and without de-icing salt and extended curing are achieved by applying a low-viscosity epoxy resin sealant that penetrates into the outer zone of the hardened cement paste on the concrete surface and in this way produces the combined effectiveness of plastics and concrete. This report uses a multi-storey car park and a bridge walkway section to demonstrate the suitability of such systems.
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beton 12/2008 ab Seite 546
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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