Reaktionen im Zementstein durch Wärmebehandlung
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Sylla, Heinz-Martin
Im Forschungsinstitut der Zementindustrie sind in den vergangenen Jahren verschiedene Bauteile aus Beton untersucht worden, die Schäden durch Rißbildung zeigten. Dabei handelte es sich um Treppenstufen, Kühlturmstützen, Bodenplatten, Schleuderbetonmaste oder Spannbetonschwellen. Die Schäden waren erst nach mehrjähriger Nutzung in feuchter Umgebung erkennbar und traten nur an Bauteilen auf, die bei der Herstellung wärmebehandelt worden waren. Anfangs bildeten sich wenige Haarrisse, deren Anzahl allmählich zunahm. Im Laufe der Zeit erweiterten sich die Risse, bis schließlich die Bauteile ausgebaut und ersetzt werden mußten. – Mikroskopische, röntgenographische und mikrofluoreszenzanalytische Untersuchungen zeigten in Rissen und um Zuschläge nadelförmige Kristalle, die dem Ettringit in seiner Morphologie ähnlich waren, jedoch neben Aluminium auch Kieselsäure enthielten. Dieser Befund deutete auf die sekundäre Bildung von Mischkristallverbindungen zwischen Ettringit und Thaumasit hin, die zu Treibeffekten in zuvor im Mikrobereich entstandenen Risse sowie zu einer Entfestigung führten.
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beton 11/1988 ab Seite 449
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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