Das Minarett von Wuppertal
Moscheen-Anbau: Traditionelle Form in moderner Schalung
NN
In Wuppertal gibt es eine große islamische Gemeinde. Für deren neues Moscheegebäude, das sich optisch von der umgebenden Bebauung kaum abhebt, gab der Türkisch-Islamische-Kulturverein den Bau eines Minaretts in Auftrag. Der Architekt Dipl.-Ing. Cavit Sahin plante diesen Turm für den Gebetsruf des Muezzin in osmanischer Tradition als ein frei stehendes, vom Gebäude der Moschee getrenntes, rundes Bauwerk über einem quadratischen, unteren Bereich. – Der Bauherr legte besonderen Wert auf einen schlanken Turm mit einer innen angeordneten Treppe. Bei 20 cm Wanddicke beträgt der Außendurchmesser des Minaretts 1,55 m. Bei einer Gesamthöhe von 16,45 m ergibt sich die Optik eines osmanischen Nadel-Minaretts. Der untere Sockelbereich ist mit 2,00 m x 2,00 m quadratisch ausgebildet. Der gesamte Turmbau steht auf einem Fundament von 3,00 m x 2,75 m x 3,00 m, das die senkrechten und horizontalen Kräfte aufnimmt. Die auf 10 m Höhe liegende Kanzel hat einen Durchmesser von 2,75 m und ist über eine im Inneren des Minaretts angelegte Stahltreppe erreichbar. Die Gebäudespitze - quasi das Dach - besteht aus einer Holzkonstruktion mit Zinkbekleidung. – Da die Anordnung von Kanneluren (längs verlaufende Rillen) als gestaltendes Element eine wesentliche Rolle spielte, wurde die individuelle Architektur des modernen Minaretts durch den Einsatz eines FraTec-Schalungssatzes der Firma Max Frank erreicht. FraTec wurde in die statisch tragende Schalung eingelegt, und so entstand neben dem erwünschten Rillendesign gleichzeitig eine glatte Betonoberfläche. – Mittlerweile avanciert die Moschee mit ihrem optisch ausgeprägten Minarett zu einem Wahrzeichen toleranter Denkweise in Wuppertal und Umgebung.
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beton 10/2000 ab Seite 602
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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