Symbiose von Beton und Kunst beim Bau eines Kirchturms
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Becker, Günter / Hermanns, Hannes / Stratmann, Egon / Hennig, Hans-Werner
Seit Jahrhunderten haben Türme, besonders Glockentürme, eine ,herausragende" Bedeutung. Sie setzen Zeichen. Sie warnen und schützen. Sie weisen optisch und akustisch den Weg zu einem Ort der Begegnung. Glockentürme waren früher und sind überwiegend auch heute noch Bauwerke, an die architektonisch und bautechnisch hohe Ansprüche gestellt werden. Während in der Vergangenheit Kirchtürme als höchste Bauwerke weithin sichtbar waren, werden im letzten Jahrhundert die gebauten optischen Zeichen durch Fördertürme, Hochhäuser oder Fernsehtürme gesetzt. Das ,in die Ferne zeigen" des Kirchturms verliert dadurch weitgehend an Bedeutung. Der Kirchturm in Duisburg-Meiderich verläßt daher folgerichtig diese vordergründige Funktion. Er wird vielmehr Träger christlicher Botschaften, die sichtbar und ,begreifbar" den Kirchenbesucher begleiten. In einer großartigen künstlerischen Leistung wurden auf 180 m² Wandflächen Reliefdarstellungen geschaffen. In einer Fülle von Bildern, deren Einzelheiten teilweise nur wenige Zentimeter groß sind, werden bekannte Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt, verflochten mit neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Mahnungen an die Menschheit. Hergestellt wurden die Reliefs aus Beton mit Glasfasern in einem Arbeitsgang zusammen mit der 60 cm dicken Turmwand. Dies stellte besondere Anforderungen sowohl an die Betontechnologie als auch an die Betontechnik. Aus bautechnischen Erfordernissen, aber auch zur Erzielung einer freundlichen hellen Betonoberfläche wurde Hochofenzement verwendet. In vier Beiträgen berichten die am Bau verantwortlich Beteiligten - Pfarrer, Architekt, Künstler und Betontechnologe - aus ihrer Sicht über ihre Vorstellungen und deren Verwirklichung beim Bau des Glockenturms von der Planung bis zur Fertigstellung.
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Beton‑Informationen 6/1996 ab Seite 83
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Beton‑Informationen
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