Über den Wasseranspruch des Frischbetons
Bonzel, Justus / Dahms, Jürgen
Der für eine bestimmte Frischbetonkonsistenz erforderliche Wassergehalt muss beim Vorausbestimmen der Betonzusammensetzung, z. B. für die Mischung der Eignungsprüfung, abgeschätzt werden. Er ist von den Eigenschaften der Ausgangsstoffe und von der Betonzusammensetzung abhängig. Für das Abschätzen des Wassergehalts werden seit langem Richtwerte empfohlen, die von der Betonzusammensetzung oder auch nur von der Zusammensetzung des Zuschlaggemisches ausgehen. Sie wurden im wesentlichen vor Herauskommen der Neufassung von DiN 1045, Januar 1972, gewonnen und beruhen teilweise auf nicht sehr umfangreichen Versuchen oder auf Versuchen mit anderer Aufgabenstellung. im Forschungsinstitut der Zementindustrie in Düsseldorf und in der Abteilung Baustofftechnologie des Instituts für Beton und Stahlbeton der Universität Karlsruhe wurden in den Jahren 1970 bis 1975 systematische Untersuchungen über den Wasseranspruch des Betons durchgeführt. Mit diesen Untersuchungen sollten die Literaturangaben überprüft und Wasseranspruchszahlen für Beton mit den in DIN 1045, Januar 1972, geänderten Sieblinien und Konsistenzbereichen ermittelt werden. Die Untersuchungen erstreckten sich auf zwölf verschiedene Zuschlag-Kornzusammensetzungen. Insgesamt wurden dabei rd. 1500 verschiedene Frischbetone untersucht. Die Versuchsergebnisse bestätigten die bekannten Erfahrungen, dass der für eine bestimmte Frischbetonkonsistenz erforderliche Wassergehalt im wesentlichen von der Zuschlag-Kornzusammensetzung abhängt. Im Bereich üblicher Betonzusammensetzungen war dabei der Einfluss der Zementart und des Zementgehalts von untergeordneter Bedeutung. Dagegen kann sich der Einflu8 von Art und Herkunft des Zuschlags — selbst bei Kiessand — so stark auf den Wasseranspruch auswirken, dass er berücksichtigt werden sollte. Mit Hilfe der Ergebnisse wurden Richtwerte erarbeitet, mit denen der Wassergehalt von Beton nach DIN 1045, Januar 1972, umfassender als bisher abgeschätzt werden kann. In einigen Bereichen unterscheidet sich hiernach der Wassergehalt deutlich von den bisherigen Richtwerten.
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beton 9/1978 ab Seite 331
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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