Alkali-Kieselsäure-Reaktion im kommunalen Straßenbau
Betontechnische Berichte
Eickschen, Eberhard / Müller, Christoph
Viele Verkehrsflächen im kommunalen Bereich werden unter Bezug auf das Allgemeine Rundschreiben Straßenbau Nr. 04/2013 zur Alkaliempfindlichkeit aufgrund der Einordnung in die Belastungsklassen Bk1,8 bis Bk100 der Feuchtigkeitsklasse WS zugeordnet. Die Eignung von Gesteinskörnungen bzw. Betonen für die Feuchtigkeitsklasse WS kann durch eine WS-Grundprüfung oder eine AKR-Performance-Prüfung des Betons nachgewiesen werden. Da in vielen Regionen keine entsprechenden Nachweise vorliegen, ist oftmals kein Transportbeton lieferbar. Die Einstufung WS wurde für Autobahnen (hohe dynamische Belastung und Alkalizufuhr von außen) gewählt. Bei kommunalen Flächen ist aber infolge der geringeren Geschwindigkeit die dynamische Verkehrsbelastung nicht so hoch. Zudem werden im innerstädtischen Bereich oft keine Taumittel eingesetzt, sodass die Alkalizufuhr und das Risiko einer schädigenden AKR im Vergleich zum Autobahnbau geringer ausfallen dürften. Möglicherweise ist die Feuchtigkeitsklasse WA oder eine vergleichbare Zuordnung ausreichend. In einem Forschungsvorhaben wurden daher Bohrkerne aus Flächen des kommunalen Straßenbaus und Laborbetone mit den für die Feuchtigkeitsklassen WS bzw. WA entwickelten Prüfverfahren geprüft. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen wird vorgeschlagen, dass sich bei Betonfahrbahndecken im kommunalen Bereich bis einschließlich der Belastungsklasse Bk10 die AKR-vorbeugenden Maßnahmen zukünftig an der Feuchtigkeitsklasse WA orientieren. Die Betonzusammensetzungen und die Ausgangsstoffe müssen den Anforderungen der Alkali-Richtlinie entsprechen. Die Anforderungen an Zemente nach TL Beton-StB blieben unabhängig von der Feuchtigkeitsklasse bestehen, wenn die Ausschreibung Bezug auf die TL Beton-StB nimmt. Bei Einstufung in die Feuchtigkeitsklasse WA können in bestimmten Fällen für den Zement zusätzlich die Anforderungen der DIN 1164-10 (na-Zement) gelten. Performance-Prüfungen wären dann in den in der Alkali-Richtlinie definierten Fällen oder in Zweifelsfällen durchzuführen.
Alkali-silica reaction in municipal road construction
With reference to ARS (General Circular on Road Construction) No. 04/2013 on alkali reactivity many traffic areas in the municipal sector are assigned to the WS moisture class because of their classification in the load classes Bk1.8 to Bk100. The suitability of aggregates or concretes for the WS moisture class can be proved by a basic WS test or an ASR performance test on the concrete. The corresponding proof is not available in many regions so in many cases ready-mixed concrete cannot be supplied. The WS classification was chosen for motorways (high dynamic loading and external supply of alkalis). However, the dynamic traffic loading in municipal areas is not so high because of the lower speeds involved. In addition, de-icing agents are often not used in urban areas with the result that the supply of alkalis and the risk of a harmful ASR may well be less than with motorway construction. The WA moisture class or a comparable classification might be adequate. Drill cores taken from areas of municipal road construction and laboratory concretes were therefore tested in a research project using the test methods developed for the WS and WA moisture classes. Based on the results of the investigations it is recommended that in future the ASR-preventive measures for concrete carriageways surfaces in the municipal sector up to and including the load class Bk10 should be based on the WA moisture class. The concrete compositions and the starting materials must comply with the requirements of the Alkali Guidelines. The requirements for cements complying with TL Beton-StB remain in force regardless of the moisture class if the tender makes reference to TL Beton-StB. For classifications in the WA moisture class the requirements of DIN 1164-10 (low-alkali cement) may also apply to the cement in certain cases. Performance tests would then have to be carried out in the cases defined in the Alkali Guidelines or in cases of doubt.
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beton 4/2018 ab Seite 141
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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