Prüfung des Säurewiderstands von Beton (Teil 1)
Ergebnisse des DAfStb-Sachstandberichts und weiterführende Diskussionen
Gerlach, Jesko / Lohaus, Ludger
Da bislang kein einheitliches oder normativ geregeltes Verfahren zur Prüfung des Säurewiderstands von Beton existiert, weisen die derzeit zur Anwendung kommenden Prüfverfahren ein breites Spektrum hinsichtlich Konzeption und Prüfbedingungen auf. Eine Vergleichbarkeit und Übertragbarkeit der Untersuchungsergebnisse sind somit nicht oder nur eingeschränkt möglich. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen eines vom Deutschen Ausschuss für Stahlbeton geförderten Forschungsvorhabens unterschiedliche Verfahren zur Prüfung des Säurewiderstands zusammengestellt sowie zahlreiche Untersuchungen und Erkenntnisse zum Säurewiderstand von Beton ausgewertet. Damit wurde das Ziel verfolgt, die wissenschaftliche Basis für eine Vereinheitlichung von Prüfverfahren zu schaffen. In dem Beitrag werden wesentliche Ergebnisse zusammenfassend dargestellt und aufgezeigt, welche Voraussetzungen für eine Vereinheitlichung von Prüfverfahren gegeben sein müssen. Darauf aufbauend wird ein auf Prüfgrundsätzen basierendes Prüfkonzept dargestellt, das eine zukünftige Vereinheitlichung derzeit existierender Prüfverfahren ermöglichen soll. Aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen kann es kein allgemeines und für alle Anwendungsfälle passendes Prüfverfahren geben. Zu groß sind die sich aus den unterschiedlichen Zielsetzungen ergebenden Unterschiede in den Prüfkonzepten und das damit verbundene Spektrum an Prüfparametern. Vereinheitlichungen sind daher nur möglich, wenn im Rahmen von Prüfverfahren vergleichbare Zielsetzungen verfolgt werden. Weitere Voraussetzung ist, dass die Kenngröße „Säurewiderstand“, die im Vergleich zu zahlreichen anderen betontechnischen Eigenschaften nicht eindeutig definiert ist, im Vorfeld der Prüfung klar spezifiziert wird. Für eine eindeutige Definition der Kenngröße „Säurewiderstand“ ist eine eindeutige Definition der Einwirkung entscheidend. Weiterhin muss beachtet werden, dass die Prüfung des Säurewiderstands wegen der Interaktion zwischen einwirkender Säure und Beton komplexer als andere Dauerhaftigkeitsuntersuchungen ist. Um diesem Aspekt vor dem Hintergrund von vergleich- und reproduzierbaren Untersuchungsergebnissen Rechnung zu tragen, muss in Säureuntersuchungen „nachgeregelt“ werden, sodass Einwirkung und Randbedingungen bei jeder Prüfung annähernd vergleichbar sind. Dabei werden die ablaufenden Schädigungsprozesse primär durch die gewählten Prüfbedingungen beeinflusst und weniger durch die gewählte Prüfapparatur. Somit müssen bei der Prüfung Anforderungen an Prüfparameter (Prüfgrundsätze) berücksichtigt und eingehalten werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass für vergleich- und reproduzierbare Untersuchungsergebnisse die Einhaltung dieser Prüfgrundsätze deutlich bedeutsamer ist als die Wahl einer bestimmten Prüfapparatur. Diese Aussage bedarf jedoch noch weiterer wissenschaftlicher Absicherung und muss Inhalt weiterer Forschungsarbeiten sein.
Testing the acid resistance of concrete
So far there has been no universal or standardized process for testing the acid resistance of concrete, so the test methods that are currently used exhibit a wide range with respect to concept and test conditions. This means that the test results have little or no comparability or transferability. Various methods for testing the acid resistance were therefore compiled and numerous investigations and findings relating to the acid resistance of concrete were evaluated during a research project sponsored by the German Committee for Reinforced Concrete. This was aimed at creating the scientific basis for standardizing the test methods. The article summarizes the essential results and indicates the basic requirements for standardizing the test methods. A test strategy based on test principles is then outlined that should make it possible in future to standardize the existing test methods. Because of the different objectives it is not possible to specify a general test method that is suitable for all applications. The differences in the test strategies arising from the different objectives and the associated range of test parameters are too large. Standardization is therefore only possible if comparable objectives are being followed within the framework of the test methods. Another basic requirement is that the characteristic variable “acid resistance”, which is not clearly defined when compared with numerous other concrete technology parameters, is clearly specified before the test. A clear definition of the effect is crucial for a clear definition of “acid resistance”.It must also be borne in mind that testing the acid resistance is more complex than other durability investigations because of the interaction between the acid and the concrete. In order to take this aspect into account against the background of comparable and reproducible investigative results it is necessary to make “re-adjustments” in the acid investigations so that the effect and marginal conditions are approximately comparable in each test. The damage processes that are taking place are affected primarily by the chosen test conditions and less by the chosen test apparatus. This means that requirements for the test parameters (test principles) must be borne in mind and met during the testing. It can be assumed that maintaining these test principles is significantly more important for comparable and reproducible investigative results than the choice of a certain test apparatus. However, this statement requires further scientific verification and must form the subject of further research work.
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beton 3/2017 ab Seite 66
Herausgeber des Artikels:
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bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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