Zum Einfluss von Zusatzmitteln auf die Entstehung sogenannter Schrumpfrisse
Manns, Wilhelm / Zeus, Kurt
Als Schrumpfrisse werden Risse bezeichnet, die manchmal bei wasserreichem Frischbeton mit ausgeprägtem Wasserrückhaltevermögen durch das bei scharfem Austrocknen auftretende Schwinden (plastische Schwinden) hervorgerufen werden. Zur Abklärung der Frage, inwieweit Zusatzmittel auf die Widerstandsfähigkeit von Beton gegenüber der Bildung von Schrumpfrissen einwirken können, wurden Versuche mit Verzögerern auf der Basis von Phosphaten und Oxycarbonsäuren und mit Verflüssigern (Fließmittel) auf der Basis von Ligninsulfonaten und Melaminharzderivaten sowie mit Fettalkoholen an unterschiedlich schrumpfrissempfindlichen, randbewehrten Betonplatten im Windkanal durchgeführt. Die Versuche ergaben, dass Verzögerer als ungünstige Nebenwirkung eine Schrumpfrissbildung intensivieren oder sie sogar initiieren können. Der ungünstige Einfluss kann weitgehend vermieden werden, wenn eine zeitliche Abstimmung der Verzögerungszeit auf den Einbauzeitpunkt erfolgt. Verflüssiger und Fließmittel können unterschiedlich wirken. Bei Beton mit hohem Wasserzementwert (schrumpfrissempfindlicher Beton) kann eine Schrumpfrissbildung abgeschwächt, bei Beton mit mittlerem Wasserzementwert (schrumpfrissunempfindlicher Beton) dagegen der Widerstand gegen Schrumpfrissbildung abgebaut werden. Letzteres scheint besonders ausgeprägt bei nennenswerten Anteilen an verzögernden Nebenbestandteilen. Fettalkohole, als Zusatzmittel angewendet, können die Schrumpfrissempfindlichkeit eines Betons abbauen.
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beton 2/1979 ab Seite 63
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bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
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