Die Dekarbonisierung des Betonbaus wird nur gelingen, wenn zunehmend CO2-effizientere Zemente und Betone auch nachgefragt werden. So werden in den nächsten Jahren Zemente mit weiter verringertem Klinkerfaktor auf den Markt kommen. Gleichzeitig arbeiten die Zementhersteller an der CO2-Abscheidung, sodass nach und nach auch CO2-freie Zemente verfügbar sein werden. Derzeit fehlen für die Ausschreibung aber geeignete Kriterien, mit denen sich der CO2-Fusabdruck von Zement und Beton adressieren lasst. Die zentralen Spezifikationen für solche grünen Leitmarkte werden derzeit entwickelt. Ausschreibende Stellen entscheiden maßgeblich auch über den CO2-Fusabdruck der eingesetzten Baumaterialien und damit über die Klimabilanz eines Bauwerks. Das gilt sowohl für die jeweilige Herstellung als auch die Nutzungsphase. Für die Dekarbonisierung von Zement und Beton wird es daher darauf ankommen, dass ausschreibende Stellen nicht nur die technischen Leistungsmerkmale und den Preis als Leitgrößen verwenden, sondern künftig auch die CO2- Bilanz der eingesetzten Produkte.