Nachdem in den fünfziger Jahren in Zusammenarbeit zwischen Aachen und München das Kriechen verschiedener Betone bis zu einem Belastungsalter von 90d (Tage) untersucht worden war [1], ergab sich 1973 die Möglichkeit, Kriech- und Rückverformungsmessungen an Probekörpern durchzuführen, die rd. 6 bis 9 a (Jahre) unbelastet unter weitgehend konstanten klimatischen Verhältnissen erhärtet waren. Mit den folgenden Versuchen sollte die Vermutung aus den früheren Kriechversuchen, dass Dauerbelastungen im Belastungsalter von mehr als 28 d das bezogene Kriechmaß der Betone kaum mehr verändern, auf ihre Gültigkeit auch außerhalb des Erfahrungszeitraumes von 90 d überprüft werden. Damals waren bei einem Belastungsalter von 90 d etwa gleiche Kriechverformungen auftreten wie bei den gleichen Betonen bei Belastung im Alter von 28 d. Zusätzlich ergab sich die Möglichkeit, die inzwischen in die Baubestimmungen eingegangenen Berechnungsansätze für Verformungen aus Dauerlasten durch weitere Meßwerte zu belegen. Dieser Beitrag, der auf Versuchsergebnissen aus einer Forschungsarbeit des Instituts für Bauforschung der RWTH Aachen (ibac) beruht, soll exemplarisch einige der gewonnenen Erkenntnisse beschreiben.