Über den Wassergehalt von Beton bei höheren Temperaturen
Manns, Wilhelm
In manchen Anwendungsbereichen ist Beton der dauernden Einwirkung von höheren, über 100 °C hinausgehenden Temperaturen ausgesetzt. In diesem Fall ist die Kenntnis des Wassergehalts beispielsweise dann notwendig, wenn die Abschirmwirkung von Beton gegenüber Neutronenstrahlen bei höheren Temperaturen zu beurteilen ist. Der Gehalt an gebundenem Wasser von trockenem Beton ist Ausgangswert für den Wassergehalt bei höheren Temperaturen, er setzt sich zusammen aus dem im Zementstein und im Zuschlag enthaltenen Wasser. Nach 28 Tagen Normlagerung beträgt der Gehalt an gebundenem Wasser im trockenen Zementstein je nach Wasserzementwert, Mahlfeinheit und chemisch-mineralogischer Zusammensetzung 14 bis 19 Gew.-%, bezogen auf den Zement. in höherem Alter kann bei weitgehender Hydratation mit etwas höheren Werten (20 bis 22 Gew.-%) gerechnet werden. Der Wassergehalt von Zementstein bei höheren Temperaturen kann einheitlich abgeschätzt werden, so ist beispielsweise bei einer langandauernden Einwirkung von 300 °C noch mit rd. 55 % des ursprünglichen Gehalts an gebundenem Wasser zu rechnen. Der Gehalt an gebundenem Wasser ist bei normalem Zuschlag (Kiessand: 0,5 bis 2,0 Gew.-%) gering. Einen höheren Wassergehalt (10 bis 13 Gew.-%) weist lediglich kristallwasserhaltiger Zuschlag auf, dessen spezielles Entwässerungsverhalten bei höheren Temperaturen berücksichtigt werden muss. Reicht eine auf der sicheren Seite liegende Abschätzung des Wassergehalts von Beton bei höheren Temperaturen nicht aus, so kann der Wassergehalt versuchsmäßig (thermogravimetrisch, chemisch) bestimmt werden.
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beton 1/1975 ab Seite 26
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