Der Verfasser hatte sich bereits in seinem Buch "Geformter Stein" mit den Wechselwirkungen zwischen Architektur und bildender Kunst auseinandergesetzt und eine Bestandsaufnahme beispielhafter Werke gegeben. Der Werdegang von Betongestaltungen wird in diesem großformatigen BandEntwurf bis zum fertigen Objekt anschaulich demonstriert. Erb befaßt sich zunächst mit Schalung und Form als Gestaltungsmittel und zeigt ganze Reihe von Sichtbeton-Reliefs im ln- und Ausland. Darunter befindet sich die großartige WandgestaltungAlbert S. Vrana am Professional Arts Building in Florida, die in ihren Dimensionen wohl von keinem vergleichbaren Werk zur Zeit übertroffen werden dürfte. Wie auch in anderen Werkberichten zeigt der Verfasser hier die Herstellung des Reliefs in ihren einzelnen Phasen. Verwendet Vrana als Material für seine Formen Hartschaum, so arbeitet etwa Hermann Koziol, ein süddeutscher Bildhauer, hauptsächlich mit verschieden strukturierten Hölzern für seine Schalkästen. Am Beispiel eines großen Giebelwand-Reliefs wird das im Detail gezeigt. Ein anderes Kapitel befaßt sich mit der Serienproduktion von Architektur-Elementen, wie dekorativen Waben- und Ornamentsteinen, die heute immer beliebter werden. Das Schönste in diesem Kapitel aber ist zweifellos die "Lichtmauer" aus Betonwaben von Theo Kerg, die die Bestattungshalle des Mortuariums in Mannheim umschließt. Hier erkennt man, daß die Serienproduktion ein höchst eigenwilliges raumrhythmisches Spiel zuläßt. Kerg arbeitet mit ähnlichen Mitteln, wie wir sie von den Betonglasfenstern her kennen, denen ebenfalls ein Kapitel eingeräumt ist. Das Werk wird abgerundet durch die Schilderung der Betontechnik bei der Herstellung von Skulpturen. Von besonderem Reiz ist die 16 Seiten lange Dokumentation über Wandgravierungen und Skulpturen von Pablo Picasso, die der Norweger Carl Nesjar in Naturbeton ausgeführt hat.