Im Jahr 2012 gingen ca. 85 % der Bauinvestitionen in Deutschland in den Hochbau. Er ist damit für alle im Baubereich tätigen Unternehmen, Architekten und Ingenieure der wichtigste Bausektor. Wänden im Hochbau können viele Funktionen zukommen. Als tragende Wände dienen sie sowohl der Abtragung vertikaler Lasten und als aussteifende Scheiben zur Aufnahme von Horizontalkräften. In der Bauphysik kommt den Wänden als trennende Elemente besondere Bedeutung zu. Sie müssen dafür sorgen, dass Lärm aus den Außenbereichen oder fremden Wohn- bzw. Arbeitsbereichen nicht stört. Als Außenwände sorgen sie über ihre Wärmedämmung und Wärmespeicherfähigkeit für Behaglichkeit und Energieeffizienz. Die Anforderungen an die Wandbaustoffe sind dementsprechend vielfältig. In tragender Funktion müssen sie eine hohe Druckfestigkeit aufweisen, was massive Baustoffe mit hoher Rohdichte am ehesten erfüllen. Sie tragen auch in besonderem Maß zu einer hohen Schalldämmung bei und speichern sehr gut Wärme. Eine hohe Wärmedämmung bieten aber in erster Linie Baustoffe mit geringer Rohdichte. In vielen Fällen bietet es sich daher an, beide Vorzüge über ein mehrschichtiges Wandsystem zu vereinen. Nichtbrennbare Wandbaustoffe tragen im hohen Maß zum Schutz von Menschen und Sachwerten bei. Die Gestaltung der Wände prägt das Gesicht eines Bauwerks, so dass ein vom Architekten frei gestaltbarer Baustoff Vorteile verschafft. Vor diesem Hintergrund ist die Wahl des Wandbaustoffs entscheidend für die Qualität eines Bauwerks, sowohl ästhetisch als auch wirtschaftlich und technisch. Die Gesichtspunkte, unter denen Planer und Bauherren diese Wahl treffen, sind sehr unterschiedlich und häufig von persönlichen Vorlieben/Erfahrungen oder von regionalen Traditionen geprägt. Der vorliegende Markt-Atlas Wandbaustoffe mit seinen zahlreichen Tabellen und „Landkarten“ zu den Marktanteilen der Wandbaustoffe im Hochbau zeigt diese regionalen Unterschiede bis zur Ebene der Landkreise bzw. kreisfreien Städte sehr deutlich auf. Der Markt-Atlas ist damit eine wichtige Arbeitshilfe in den Händen derjenigen, die z. B. Investitionsentscheidungen in der Baustoff- und Bauindustrie fällen müssen. In Marketing und Vertrieb dient er als Orientierungshilfe, in welchen Märkten noch Marktanteile – und damit Umsatz – hinzugewonnen werden können. Die Tabellen ermöglichen auch eine Einschätzung der Entwicklung über mehrere Jahre und können damit einen Erfolg oder auch einen entstandenen Handlungsbedarf in der Marktbearbeitung aufzeigen.