Einfluss der Oberflächenbearbeitung auf die Dauerhaftigkeit von befahrbaren Flächen im Freien mit LP-Beton
Ergebnisse von Untersuchungen an Versuchsflächen
Wagner, Jörg-Peter / Reichertz, Andreas / Satter, Ingo / Linsel, Stefan / Bohlmann, Eckhard / Westermann, Birgit
LP-Beton für befahrbare Flächen im Freien wird häufig nach dem Einbau und der Verdichtung geglättet und gescheibt. Zusätzlich werden zur Steigerung der Abriebfestigkeit verschiedentlich auch noch Hartstoffe eingestreut. Ob durch diese Oberflächenbearbeitung das Luftporensystem gestört wird, ist bis heute nicht bekannt. Um den Einfluss der Bearbeitungsmethoden der Oberfläche befahrbarer Flächen im Freien auf deren Dauerhaftigkeit zu untersuchen, wurde von der Bilfinger Berger AG in Zusammenarbeit mit der HeidelbergCement AG eine Versuchsstrecke mit unterschiedlichen LP-Betonen und verschiedenen Methoden der Oberflächenbearbeitung hergestellt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen einen in der Praxis bisher nicht immer erwarteten Sachverhalt. So weisen z.B. die Flächen mit Beton ohne Luftporen und die Flächen mit einem Luftporengehalt, der geringer als der normativ geforderte ist, bisher keine Schäden infolge von Frosteinwirkung bzw. Frost- und Tausalzangriff auf. Diese Beobachtung konnte an dieser Stelle für den Normalbeton aufgrund der Prüfergebnisse der CDF Prüfung nicht erwartet werden. Für den Beton mit einem geringeren Luftporengehalt und einem damit verbundenen erhöhten Abstandsfaktor bestätigten die Beobachtungen in situ die Prüfergebnisse der CDF-Prüfung. Damit wäre zu vermuten, dass das Prüfverfahren im Allgemeinen eine über die üblichen Praxisverhältnisse hinausgehende Beanspruchung der Betonprobe abfordert und daher eine Übertragbarkeit der Versuchsergebnisse auf das Bauteil im Allgemeinfall nur in einer Richtung möglich ist. Nach bestandener CDF-Prüfung kann von einem ausreichenden Frost-Tausalz-Widerstand des Bauteils ausgegangen werden. Eine nicht bestandene Prüfung ist jedoch nicht immer mit einer ungenügenden Dauerhaftigkeit des Bauteils gleichzusetzen. Eine Ursache für das Bestehen des Betons ohne künstliche Luftporen am Bauteil könnte in den tatsächlich auf das Bauteil einwirkenden Expositionen liegen. An und für sich wäre das hier betrachtete Bauteil entsprechend den allgemein anerkannten technischen Regeln der Expositionsklasse XF4 zuzuordnen. Eine mögliche Erklärung für das Ausbleiben von Schäden wäre das Vorliegen von tatsächlichen Bedingungen am Bauteil, wie sie lediglich der Expositionsklasse XF2 entsprechen. In weitergehenden Messungen sollen deshalb nun kontinuierlich der Feuchtezustand und der Chloridgehalt am Bauteil durch ein noch zu installierendes Monitoringsystem erfasst werden. Eine Neubewertung der Ergebnisse ist dann vorzunehmen. – Influence of the surface treatment on the durability of traffic-bearing areas in the open made with air-entrained concrete – Air-entrained concrete for traffic-bearing surfaces in the open is frequently smoothed and ground after placement and compaction. Granolithic material is also occasionally added to the surface to increase the abrasion resistance. At the moment it is not known whether this surface treatment destroys the air void system. A test section made with different air-entrained concretes and different methods of surface treatment was produced by Bilfinger Berger AG in cooperation with HeidelbergCement AG in order to examine how the methods of treating the surfaces of traffic-bearing areas in the open affect their durability. The results of the investigation indicated a situation that is not always expected in practice. For example, the areas made with concrete without air voids and the areas with an air void content that is lower than required by the standards have not so far exhibited any damage through the action of frost or through freeze-thaw attack with de-icing salt. This observation was not expected here for the normal concrete on the basis of the test results of the CDF test. For concrete with a lower air void content and the associated increased spacing factor the observations in situ confirmed the test results of the CDF test. It could be assumed that in general the test method applied stresses to the concrete sample that went beyond the normal practical conditions, so that in general terms the test results could only be applied to the component in one direction. This means that adequate freeze-thaw resistance of the component to de-icing salt can be assumed if the CDF test has been passed, but if the test is not passed then this does not necessarily mean that the component has inadequate durability. One reason for the success of the concrete without synthetic air voids in the component could be the actual exposure conditions acting on the concrete. The component considered here would theoretically be classified on the basis of the generally recognized technical regulations of exposure class XF4. One possible explanation for the lack of damage could be that the actual conditions at the component only correspond to exposure class XF2. The moisture conditions and chloride content at the component are therefore going to be measured continuously in more extensive measurements by a monitoring system that is still to be installed. The results will then be reassessed.
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beton 7.8/2007 ab Seite 314
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beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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