Entwicklungen und Trends bei Betonzusatzmitteln
Vom Dreistoff- zum Mehrstoffsystem
Schröter, Norbert / Fischer, Petra
Wegweisende Innovationen im Bauwesen sind heute ohne Chemie und Bauchemie kaum mehr vorstellbar. So hat die High Level Group on Chemicals der EU-Kommission unlängst festgestellt, dass die chemische Industrie in Europa eine Schlüsselbranche für die Zukunftsfähigkeit ganzer Industriezweige ist und damit natürlich auch mit für die Bauwirtschaft. Zum ersten Mal in der Geschichte lebt seit 2008 der größte Teil der Weltbevölkerung in Städten. Schon 2012 wird es 65 Ballungsräume mit mehr als 5 Mio. Bewohnern geben, 50 % mehr als noch 2002. Ohne Beton oder Stahlbetonkonstruktionen könnten diese Ballungsräume in solch kurzer Zeit nicht entstehen. Somit ist der Massenbaustoff Beton das wichtigste Bauprodukt unserer Zeit. Weltweit wird der jährliche Verbrauch von Beton auf über 10 Mrd. t geschätzt. Damit würde sich jedes Jahr eine vierspurige Autobahn zum Mond bauen lassen. Der Bedarf an Betonzusatzmitteln steigt, insbesondere in den aufstrebenden Schwellenländern, da auch einfache Betone zunehmend mit Betonverflüssiger hergestellt werden. Allein im Jahr 2009 wurden weltweit schätzungsweise etwa 6 Mio. t Betonzusatzmittel benötigt. Beton hat sich weltweit vom Dreistoff- über das Fünfstoff- zum heutigen Mehrstoff-System entwickelt, zu dem ganz selbstverständlich auch bauchemische Zusätze gehören. Betonzusatzmittel sind aus der modernen Betontechnologie und der Baupraxis nicht mehr wegzudenken. Der Beitrag fasst einige wichtige Informationen zum Thema Betonzusatzmittel zusammen und spannt dabei den Bogen von der Geschichte über die Wirkungsgruppen bis hin zur aktuellen Marktdaten. – Developments and trends in concrete admixtures – Pioneering innovations in the building and construction industry are now almost inconceivable without chemistry and chemical construction products. The High Level Group on Chemicals in the EU Commission has recently established that the chemical industry in Europe is a key industry for the sustainability of entire branches of industry and this naturally includes the building industry. Since 2008 the majority of the world’s population has, for the first time in history, been living in towns. By 2012 there will be 65 conurbations with more than 5 million inhabitants, 50 % more than in 2002. These conurbations could not be produced in such a short time without concrete and reinforced concrete structures. This means that concrete as a bulk building material is the most important building product of our time. The worldwide annual consumption of concrete is estimated to be over 10 billion t. This could be used to build a four-lane motorway to the moon every year. The consumption of concrete admixtures is rising, especially in the emergent, newly industrializing, countries as even ordinary concretes are increasingly being produced with plasticizers. It is estimated that about 6 million t concrete admixtures were required worldwide just in 2009. Throughout the world concrete has developed from a three-component system via a five-component system to the present multi-component system, which obviously also includes construction chemistry additives. It is no longer possible to imagine modern concrete technology and building practice without concrete admixtures. This article summarizes important information on the topic of concrete admixtures and progresses from the history to the active groups and then to current market data.
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beton 6/2010 ab Seite 226
Herausgeber des Artikels:
beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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