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Recycling von Restbeton
Neue Entwicklungen und Einsatzbereiche
Sonnenberg, Richard
Die Rückgewinnung und vollständige Verwertung der Gesteinskörnung aus Restbeton sowie die Ver-wendung des aufbereiteten zementhaltigen Schmutzwassers sind für eine wirtschaftliche Betonberei-tung von großer Bedeutung. Darüber hinaus bietet die Entsorgung des Restbetons in Recyclinganla-gen vorteilhafte Möglichkeiten zur Vermeidung von Umweltbelastungen, Einsparung von Deponie-raum, Reduzierung des Verbrauchs von Frischwasser und Schonung der Rohstoffressourcen. – Nach DIN EN 206-1 kann aus Restwasser oder aus Frischbeton gewonnene Gesteinskörnung zur Herstellung von Beton verwendet werden. Nicht getrennt aufbereitete wiedergewonnene Gesteinskör-nung darf mit höchstens 5 % der Gesamtmenge der Gesteinskörnung zugefügt werden. Wenn die Mengen der wiedergewonnenen Gesteinskörnung mehr als 5 % der Gesteinskörnung betragen, müs-sen sie von der gleichen Art wie der Primärzuschlag sein. Die wiedergewonnene Gesteinskörnung muss dann in Grob- und Feinkorn getrennt sein und die Anforderungen nach pr EN 1260: 2000 erfül-len. – Bei der Verwendung von wiedergewonnener Gesteinskörnung ist die DAfStb-Richtlinie für die Her-stellung von Beton und Verwendung von Restwasser, Restbeton und Restmörtel zu beachten. Von Recyclinganlagen gewonnene Gesteinskörnungen können unbeschränkt lange gelagert werden, weil der Zementgehalt des gewaschenen Materials unter 1 % liegt. – Bei Restwasser, das auf dem Gelände der Produktion anfällt und nach Aufbereitung zur Betonpro-duktion wiederverwendet wird, ist für Betone bis einschließlich der Festigkeitsklasse C 50/60 oder LC 50/55 ebenfalls die DAfStb-Richtlinie zu beachten. Für die Herstellung von hochfestem Beton darf Restwasser nicht verwendet werden. – Das aufbereitete Restwasser enthält feinste Zement- und Sandpartikel mit einer Korngröße bis zu 0,2 mm. Es setzt sich zusammen aus Regen- und Frischwasser, aus Spülwasser von der Reinigung der Mischer und Transportfahrzeuge und aus dem aus dem Restbeton zurück gewonnenem Wasser. Während der Lagerung des gereinigten Wassers verhindern Rührwerke eine Sedimentation der Fein-stoffe. Das aufbereitete Schmutzwasser wird als Zugabewasser wie auch als Waschwasser zur Reini-gung der Mischanlage, der Fahrzeugmischer, der Betonpumpen sowie zum Betrieb der Recyclingan-lage verwertet. Für Restwasser mit pH-Werten über 9,5 bieten die Hersteller von Recyclinganlagen Anlagen zur pH-Neutralisierung an, damit dieses Wasser ggf. als Überschusswasser in die Kanalisati-on eingeleitet werden kann (Bild 1). – Die täglich anfallenden Mengen an Restbeton und Waschwasser werden häufig unterschätzt. Al-lein beim Transportbeton kann mit etwa 1 % der Tagesproduktion an Restbeton gerechnet werden, der von Fahrmischern im Anschluss an Auslieferungsfahrten ins Werk zurückgebracht wird und dort entweder entsorgt oder der Recyclinganlage zugeführt wird. Für die Reinigung eines Fahrmischers wird etwa eine Spülmenge von 400 l bis 500 l Wasser verbraucht. Zusätzlich fallen bis zu 1 m3 Restbeton bei der Reinigung von Betonmischern wie auch von Betonpumpen an. Nach einer Erhebung des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. wurden im Jahr 1999 insgesamt 63,3 Mio. m3 Transportbeton in Deutschland produziert. Der bundesweit anfallende Restbeton erreichte demnach die beachtliche Menge von 623 000 m3. –
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beton 6/2001 ab Seite 304
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