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Sondervorschlag: Walzbetondeckschicht
Erstellung einer Verkehrs- und Lagerfläche: Von 14 Sattelzügen just in time geliefert
NN
Walzbeton eignet sich für den Straßenbau, da er verformungsstabil und sehr belastbar ist. Große Flächen sind schnell eingebaut und kurzfristig befahrbar. Mit diesen Argumenten bot das Bauunternehmen Claus Wieben aus Westerrönfeld bei Rendsburg in der Ausschreibung für eine zu erstellende Verkehrs- und Lagerfläche alternativ zum geforderten Straßenbeton Walzbeton als Sondervorschlag an. – Veränderung des Flächenaufbaus – Der Sondervorschlag beinhaltete eine Veränderung des geforderten, insgesamt 70 cm dicken konstruktiven Aufbaus der rd. 7 000 m² großen Verkehrsfläche. Hier sollten eigentlich eine 34 cm dicke Frostschutzschicht, 18 cm hydraulisch gebundene Tragschicht und 18 cm unbewehrter Fahrbahndeckenbeton zum Einsatz kommen. Der neue Vorschlag lautete, auf dem zuvor verdichteten, vorhandenen sandigen Untergrund schichtweise 25 cm Frostschutz, 25 cm Recyclingmaterial und schließlich 20 cm Walzbeton B 35 einzubauen. Das bedeutete eine Zeitersparnis sowie einen Kostenvorteil. – Für das Gelingen der zweitägigen Einbauaktion spielte auch das Wetter eine entscheidende Rolle: Niederschlag hätte Konsistenz und Qualität und damit insbesondere die Oberfläche nachteilig verändert. Die Transportbetonwerke Westerrönfeld und Neumünster produzierten die geforderte Menge von 80 m3 pro Stunde; von 14 Sattelzügen wurden die insgesamt 1 400 m3 Walzbeton im Pendelverkehr just in time zum Einbauort geliefert. – Das 216 m x 30 m große Einbaufeld war in insgesamt zwölf Streifenabschnitte von 5 m x 108 m Länge aufgeteilt. Ein ABG-Fertiger (Einbaubreite bis 7 m) mit Hochverdichtungsbohle brachte den Walzbeton bahnenweise zunächst auf einer Länge von 108 m frisch in frisch verzahnt auf dem vorbereiteten Untergrund ein. Um eine optimale Nahtverdichtung besonders bei den Längsbahnen zu gewährleisten, kam es darauf an, die Taktzeiten pro Bahn genauestens einzuhalten. Die Ebenflächigkeit wurde permanent kontrolliert: Sie durfte eine Toleranz von 10 mm auf einer 4 m langen Messstrecke nicht überschreiten. Unmittelbar nach dem Fertiger wurde zunächst mit zwei Übergängen ohne und dann erst mit Vibration weiter verdichtet. – Nachbehandlung – Um ein Austrocknen des Betons zu verhindern, begannen die Bauhelfer unmittelbar nach dem Walzen mit der Nachbehandlung. Mit Hochdruckreinigern hielten die sie Fläche feucht. Installierte Rasensprenger sorgten in den folgenden 72 Stunden dafür, dass der Walzbeton mit einem feinen Feuchtigkeitsfilm bedeckt blieb. – Zwar wird Walzbeton ohne Raumfugen hergestellt, um aber wilde Risse zu vermeiden, wurde hier die Walzbetonfläche in Abschnitte unterteilt und drei Längsfugen und 28 Querfugen mit einer Tiefe von jeweils 8 cm gezogen. Readymix-Werkgruppenleiter Jan Reckweg und Baustoffprüfer Mario Langeberg von der BBQ Nord überwachten permanent die Baustelle. –
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beton 5/2001 ab Seite 276
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