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Beton nach 20jähriger Einwirkung von kalklösender Kohlensäure
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Locher, Friedrich Wilhelm / Rechenberg, Wolfram / Sprung, Siegbert
Wasser mit einem Gehalt an kalklösender Kohlensäure von mehr als 60 mg CO 2/l gilt nach DIN 4030 als "sehr stark betonangreifend". Nach DIN 1045 muß Beton vor dem unmittelbaren Zutritt solchen Wassers geschützt werden. Bei der Festlegung der Grenzwerte, nach denen die angreifende Wirkung zu beurteilen ist, standen nur wenige ältere Erfahrungen zur Verfügung. Daher war es erforderlich, zunächst Regelungen zu treffen, die sehr weit auf der sicheren Seite liegen. – Darüber hinaus wurden Langzeituntersuchungen eingeleitet mit dem Ziel, diese Grenzwerte zu überprüfen. Hierzu wurden Feinbetonprismen unterschiedlicher Zusammensetzung in Wasser mit mehr als 100 mg kalklösender Kohlensäure je Liter gelagert. Nach einer Einwirkungsdauer von rd. 20 Jahren ergab sich, daß bei dichtem Feinbeton mit Quarz als Zuschlag nur der oberflächennahe Bereich bis zu einer Tiefe von höchstens etwa 6 mm abgetragen wurde. Für den chemischen Widerstand maßgebend war in erster Linie die Dichtigkeit des Betons- Zementart und -menge hatten einen geringeren Einfluß. Kalkstein als Zuschlag beeinträchtigte merklich die Dauerhaftigkeit des Betons. Als Schlußfolgerung ergab sich, daß dichter Beton mit säureunlöslichem Zuschlag dem lösenden Angriff von Wasser mit einem Gehalt bis 100 mg kalklösender Kohlensäure je Liter ohne zusätzlichen Schutz widerstehen kann. – Die für die Beurteilung des Angriffsgrades von Wasser in Tabelle 2 der DIN 4030 genannten Grenzwerte gelten für Wasser mit vorwiegend natürlicher Zusammensetzung. Für die Beurteilung anderer betonangreifender Wässer, z.B. industrielles Abwasser, reichen die Kriterien der Tabelle 2 nicht immer aus, sondern es müssen dann bei einem Säureangriff neben dem pH-Wert auch die Konzentration, die Art der Reaktion und der gebildeten Reaktionsprodukte sowie die Umgebungsbedingungen für eine gesicherte Beurteilung einbezogen werden.
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beton 5/1984 ab Seite 193
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