Auswirkungen der Wärmebehandlung auf Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Beton
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Neck, Ulrich
Außenbauteile aus Beton, die bei der Herstellung intensiv wärmebehandelt wurden, wiesen bei bestimmten Lagerungsbedingungen nach einigen Jahren größere Schäden in Form von Rissen, Gefügestörungen und einer Entfestigung auf, obwohl die Bauteile zum Zeitpunkt des Einbaus anscheinend in Ordnung waren und hohe Festigkeiten besaßen. Diese Spätschäden waren der Anlaß für umfangreiche chemisch-mineralogische und betontechnologische Untersuchungen im Forschungsinstitut der Zementindustrie. – Eine zu frühe und zu schnelle Aufheizung des Betons auf relativ hohe Temperaturen wirkt sich physikalisch und chemisch-mineralogisch sehr ungünstig aus. Durch die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten entstehen dabei Gefügestörungen im jungen Beton, insbesondere wenn erdfeuchte Betonkörper ohne Form intensiv wärmebehandelt werden. Ferner wird dabei das zur Regelung des Erstarrens zugesetzte Sulfat nicht fest eingebunden, sondern nur an Hydratphasen angelagert, so daß es bei späterer feuchter Lagerung des Betons schädigende Phasenneubildungen im gestörten Gefüge des Betons hervorrufen kann. Während eine intensive Wärmebehandlung von Betonbauteilen für trockene Innenräume unbedenklich ist, läßt sich die Dauerhaftigkeit von Außenbauteilen nur durch eine milde Wärmebehandlung mit einer ausreichend langen Vorlagerung erreichen.
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beton 12/1988 ab Seite 488
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beton
bis beton 4/2022: Verlag Bau+Technik GmbH
ab beton 5/2022: Concrete Content UG
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