Baustellenorganisation und Baulogistik sind heute die entscheidenden Faktoren für die termingerechte und wirtschaftliche Abwicklung einer Baustelle. Standen früher die technische Umsetzbarkeit von Bauentwürfen und die entsprechende Auswahl des Bauverfahrens bei der Angebotskalkulation und der Planung einer Baustelle im Vordergrund, sind es jetzt meist die Anforderungen beengter Innenstadtbaustellen mit geringen Lagerflächen und knappen Anlieferungsfenstern. Die gleichzeitig von den Investoren eng gesetzten Terminpläne mit teilweise hohen Konventionalstrafen machen eine durchdachte Optimierung erforderlich. Es überrascht daher, dass bisher die Baustellenorganisation und Baulogistik bei Ausschreibungen recht stiefmütterlich behandelt wurde. Hierin liegt auch eine besondere Gefahr. Werden die Anforderungen in der Ausschreibung nicht oder nicht sorgfältig formuliert aufgeführt, können der reibungslose Ablauf, der termingerechte Abschluss, die Bauqualität und die Sicherheit gefährdet sein. Werden die Anforderungen erst nach der Vergabe formuliert, drohen Nachträge der bauausführenden Unternehmen. Es liegt daher im besonderen Interesse des Bauherrn, dafür zu sorgen, dass diese Leistungen in der Ausschreibung eindeutig formuliert sind. Ein Arbeitskreis im Gemeinschaftsausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB) hat sich der Aufgabe angenommen, Ausschreibungstexte für die Baulogistik als Leistungsbereich 090 für das Standardleistungsbuch (STLB-Bau) zu verfassen. Das neue STLB-Bau steht auf CD-ROM als Software zur Verfügung und setzt sich aus Textbausteinen zusammen, die knapp und stichwortartig technische Leistungen beschreiben. Die Texte orientieren sich an der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB). Auch die Gliederung erfolgt grundsätzlich gemäß der Gewerke nach VOB/C. Die Software ermöglicht es, die einzelnen Textbausteine sinnvoll zu einer Leistungsposition verknüpfen zu können, wobei die fachliche Richtigkeit des Gesamttextes stets überprüft wird.