(Fortsetzung aus Heft 9/1988) – Das Mehlkorn des Betons hat für die Frisch- und Festbetoneigenschaften wesentliche Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf das Zusammenhaltevermögen und das Erreichen eines dichten Gefüges. Bei den heute üblichen Gewinnungs- und Aufbereitungsverfahren werden die Zuschläge meist gewaschen; Zur Einstellung des erforderlichen Mehlkorngehaltes werden daher dem Beton neben dem Zement häufig andere Feinststoffe, wie Steinkohlenflugasche oder Gesteinsmehl, zugegeben. – Zu diesem Fragenbereich wird im Forschungsinstitut der Zementindustrie ein größeres Forschungsvorhaben durchgeführt. Die nachfolgend erörterten, ersten Ergebnisse wurden an Betonen mit nur einem Zement (PZ 35 F) und einem Zuschlaggemisch (Rheinkiessand, Sieblinie A/B 16) gewonnen und können daher noch nicht verallgemeinert werden; sie geben jedoch zumindest die Tendenz an. Bei sonst gleicher Zusammensetzung hatte eine Mehlkornanreicherung durch Zugabe von Feinststoffen eine mehr oder weniger große, günstige Wirkung auf die Festigkeit und die Gasdichtigkeit des Betons. Dagegen wurden Dauerhaftigkeitskenngrößen, wie Frostwiderstand und Carbonatisierungsverhalten, durch eine solche Zugabe nicht verbessert. Bei teilweisem Austausch von Zement durch eine gleiche oder größere Menge an derartigen Feinststoffen wurde die Dauerhaftigkeit zum Teil deutlich vermindert. Auch konnte die häufig in der Literatur beschriebene konsistenzverbessernde Wirkung von Flugasche für festigkeitsgleiche Betone hier nicht bestätigt werden.